Das Geheimnis hinter den frischesten Lebensmitteln im Landkreis Leipzig

 „Das war eine herausfordernde Zeit, niemand wusste, ob es gelingen würde”, verrät uns Bernd Thalmann, der bereits zum Zeitpunkt der Privatisierung als Gründungsgesellschafter eine der federführenden Personen war. Bis 1994 beschränkte sich KÖHRA – Frische auf Kartoffeln, deren Handel und Vertrieb. 

Dann der große Schritt: Die Umstellung auf Gemüse aller Art. Und dieser Mut wurde belohnt! KÖHRA – Frische wuchs so stark, dass nach einiger Zeit Obst in das Sortiment aufgenommen werden konnte und damit das Angebot stark erweitert wurde. Schnell wird die alte Lagerhalle zu klein, sodass 1998 „auf grüner Wiese”, wie Bernd Thalmann es formuliert, ein Neubau gebaut werden kann. 2000 folgte der Beitritt in die CF Gastro Service GmbH & Co. KG, 2005 die Übernahme einer Berliner Obstmanufaktur auf dem Großmarkt und der AGRAR FRISCH GmbH in Mecklenburg-Vorpommern. 2011 begannen die baulichen Erweiterungen aller Standorte inklusive umfangreicher Modernisierungsmaßnahmen, die 2013 abgeschlossen wurden. Als Servicebetrieb ist KÖHRA – Frische damals wie heute der Frische verschrieben und im Zuge dessen auch in einem stetigen Prozess der Weiterentwicklung. 

Eine große Herausforderung, die KÖHRA – Frische immer wieder zu innovativen Lösungen anspornt, ist der Spagat zwischen der Sicherstellung der Lebensmittelsicherheit und dem großen Thema Nachhaltigkeit. Doch auch hier ist das Unternehmen bereits gut aufgestellt, denn 2023 wird auf dem Gebäude eine umfangreiche Photovoltaikanlage installiert, welche nicht nur den Stromverbrauch der Produktion abdeckt, sondern auch als isolierende Schicht an der Fassade dafür sorgt, dass der Energieaufwand für die Kühlung der Produktions- und Lagerräume sinkt. Auch die Umrüstung des hauseigenen Fuhrparks auf alternative Antriebsmöglichkeiten ist ein Ziel, das sich das Unternehmen für die Zukunft gesetzt hat. Bereits Realität geworden ist der produktionseigene Wasserkreislauf, dessen Herz eine firmeneigene Abwasseraufbereitungsanlage bildet. „Das Wasser wird von uns aus einem Brunnen entnommen, in der Produktion zur Reinigung verwendet, durch unsere Abwasseranlage aufbereitet und gesäubert wieder in die Natur zurückgegeben. Aus der Natur, in die Natur”, erklärt der technische Betriebsleiter Peter Müller. „Damit und mit den für die Zukunft geplanten Projekten können wir unseren Energiebedarf erheblich reduzieren und große Schritte in Richtung Ökologie und Nachhaltigkeit machen.” 

In Zusammenarbeit mit Forschungsinstituten arbeiten die Frischeexpter:innen bei KÖHRA – Frische auch an nachhaltigen Verpackungslösungen. Doch damit ist das Engagement des in der Region stark verbundenen Unternehmens noch nicht ausgeschöpft. „Wir wollen auch die Lebensmittelproduktion in der Region stärken und als zuverlässiger Partner dafür sorgen, dass sich wieder mehr Landwirte in Sachsen und vor allem im Landkreis Leipzig niederlassen”, erzählt uns die kaufmännische Betriebsleiterin Sandra Eckelmann. „Die Nähe zwischen dem Obst- und Gemüseanbau, der Produktherstellung und letztendlich dem Endverbraucher schont nicht nur Ressourcen, sondern stärkt auch die Region.“ 

Natürlich kann in Deutschland nicht jedes Obst oder Gemüse zu jeder Jahreszeit angebaut werden, doch es gibt noch Luft nach oben! 

Ganz nach dem Motto Von der Region, für die Region unterstützt KÖHRA – Frische auch regionale Projekte, Vereine und Feste. “Thematisch liegt uns vor allem die gesunde Ernährung am Herzen”, erzählt Sandra Eckelmann und berichtet vom Fest des Heimatvereins Pomßen und dem Kindererntefest in Threna, welche durch die Unterstützung des Unternehmens stattfinden konnten. Ein besonderes Highlight im Jahr 2022 war für KÖHRA – Frische die Teilnahme am Projekt WERTvoll. Dort trug das Unternehmen mit frischen Lebensmitteln dazu bei, dass zwei leckere regionale Gerichte für Kinder und Senior:innen gekocht werden konnten, die nicht nur gesund und bezahlbar sind, sondern dazu noch mit nachhaltigen regionalen Zutaten zubereitet wurden.

Wie die Gebäudeaufteilung schon vermuten lässt, gliedert sich KÖHRA – Frische in drei Teile: Verwaltung, Produktion sowie Lager & Logistik. Während das Bürogebäude mit der großen Fensterfront in Grün gehalten ist, trifft in der Produktionshalle Weiß auf Edelstahl. Das Passieren der Hygieneschleuse im Übergang zwischen Büro und Produktion beinhaltet für uns das Anlegen von Schutzkleidung, Haarnetz, Schuhschutz sowie das Waschen und Desinfizieren unserer Hände und eingepackten Schuhsohlen. Den Mitarbeitenden stehen Umkleiden zur Verfügung, da sie, anders als wir, keine Einwegkleidung tragen, sondern perfekt in Weiß gekleidet sind. Egal ob Chicorée vom regionalen Landwirt oder Blaubeeren aus Peru – alles landet erst einmal in einem Lager und wird dort sortiert. Rote, blaue und grüne Kisten markieren den Zustand von Obst und Gemüse. Auf einen Blick können die Mitarbeitenden erkennen, ob das Gemüse bereits geputzt oder geschält ist und dementsprechend damit verfahren. In der Produktionshalle selbst stehen verschiedene große oder kleinere Maschinen. Egal ob ein Champignon, der im Flug von einer Maschine geschnitten wird oder die Salate, die händisch zusammengestellt werden: KÖHRA – Frische versteht sich als Manufaktur und weiß mit ihren Naturprodukten geschickt umzugehen. Dabei verzichtet das Unternehmen fast gänzlich auf künstliche Konservierungsstoffe! Lediglich die Salate erhalten eine Sonderbehandlung mit Öl, Essig, Zucker und Gewürzen, was sie nicht nur lange frisch hält, sondern auch besonders lecker macht. Als zertifizierter Bio-Produzent darf KÖHRA – Frische auch Bio-Obst und -Gemüse verarbeiten und damit handeln. 

„Wir bieten insgesamt drei Ausbildungsberufe und drei Duale Studiengänge an: Die Ausbildung zur/zum Groß- und Außenhandelskaufmann/-frau, die Fachkraft für Lagerlogistik und die Fachkraft für Lebensmitteltechnik, sowie die dualen Studiengänge Lebensmittelsicherheit, Lebensmittelmanagement und ein BWL-Studium der mittelständischen Wirtschaft”, listet uns Annika Theer auf.

Felix Uhlrich ergänzt: „Die Chancen, nach der Ausbildung übernommen zu werden, stehen sehr gut. Durch das starke Unternehmenswachstum haben wir viele neue Stellen zu besetzen und freuen uns daher auch ganz besonders über Bewerbungen bereits ausgebildeter Fachkräfte. Da suchen wir vor allem Kraftfahrer für die Tagesfahrten, Techniker für die Haus- und Versorgungstechnik, aber auch Mitarbeitende für die Produktion, den Vertrieb und den Einkauf. Aber wir freuen uns auch sehr über Initiativbewerbungen!”